Ein Besuch bei der Videonale 19

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„In Flow of Words“

Seit dem 30. März werden bei der Videonale 19 im Bonner Kunstmuseum Videokunst Projekte von Künstler*innen aus der ganzen Welt vorgestellt.

Eine dieser Künstler*innen ist Eliane Esther Bots. Die Niederländerin ist Preisträgerin der diesjährigen Videonale mit dem experimentellen Kurzfilm „In Flow of Words“.

Darin behandelt sie die Gerichtsverhandlungen des ehemaligen Jugoslawiens am Internationalen Gerichtshof in Den Haag, indem sie drei der Dolmetscher*innen von vor Ort zu Wort kommen lässt.

Die drei Protagonistinnen berichten von ihren Erfahrungen bei den Prozessen und ihrer Position als Dolmetscherinnen, welche mit ihrem Hintergrund als Ex-Jugoslawen häufig in emotionalen Konflikt trat. Denn auch sie haben die Kriege miterlebt und finden sich nun in einer neutralen Rolle wieder, wo es ausschließlich darum geht zu übersetzten, welchem Leid Menschen ausgesetzt waren und welche Menschen dieses Leid verursacht haben. Einer der drei berichtet, dass er den Zeugen bei Verhandlungen nicht in die Augen sehen konnte, weil ihm das sonst emotional zu nahe ginge und er Sorge hatte dann nicht seine Verpflichtung zu erfüllen. Er sah es als seine Aufgabe “[seinen] Job so zu machen, wie die Toten, für die [er] dolmetsche, es von [ihm] erwartet hätten.” (Zitat aus dem Kurzfilm)

„In the air tonight“

Ein weiteres dargestelltes Projekt auf der Videonale, was mich beeindruckt hat, war die Dokumentation über Phil Collins. Ein Film von Andrew Norman Wilson mit dem Titel „In the Air Tonight“, welcher sich auf den gleichnamigen Song von Collins bezieht. Es geht um das Dasein des Künstlers und Existenz Fragen, die vom Erzähler aufgeworfen werden: „Wofür machen wir das alles“. Neben der Geschichte der Entstehung des Songs und der Beziehung Wilsons zu Collins geht der Künstler noch auf das Konzept des amerikanischen Traums ein. Er erklärt, dass er nicht mehr mit Collin in Verbindung gebracht wird, seit dem dieser in die USA gezogen ist. Denn Wilson sagt: ”Denn, um ganz ehrlich zu sein, kann ich dieses Land nicht ausstehen. […] Sie nennen ihn den amerikanischen Traum, weil man schlafen muss, um an ihn glauben zu können.” (Zitat am Ende des Kurzfilms)

Vlog #8998

Zuletzt fand ich den Video Blog von Ji Su Kang-Gatto sehr mitreißend. In ihrem Vlog #8998 filmt sie sich und ihre Schwester bei alltäglichen Dingen, wie Essen, Schminken oder während sie unterwegs sind. Die beiden Schwestern haben den Großteil ihrer Kindheit und Jugend getrennt verbracht. Ji Hoe ist in Deutschland geboren, aber mit ihrem Vater zurück nach Seoul, Südkorea gegangen und dort aufgewachsen. Ji Su ist in Korea geboren und dann gemeinsam mit ihren Eltern nach Deutschland gegangen. Dort ist sie mit ihrer Mutter gelieben, nachdem ihre Schwester und ihr Vater wieder zurück gegangen sind. In ihrem Vlog thematisiert sie hauptsächlich die Unterscheide zwischen der beiden Kulturen und wie sie als „Andersaussehend“ in Deutschland wahrgenommen wurde und einhergehend von ihren Erfahrungen mit Diskriminierung und Rassismus berichtet.

Neben der Installation findet sich an der Wand ein Zitat wieder: “[…] The stereotype as the “good foreigner” can be treated with hate in an instant” Auch in ihrem Vlog erzählt Ji Su: “Dann ist es mir sehr oft passiert, dass meine Persönlichkeit ungefragt kommentiert wurde.” und dabei auf ihr Aussehen angespielt wurde.

Fazit

Mir hat der Besuch bei der Videonale 19 sehr gut gefallen. Gerne hätte ich noch mehr Zeit gehabt, um mir alle Kunstwerke genauer anzusehen. Sollte es nächstes Jahr wieder eine Videonale geben, werde ich sie mir auf jeden Fall ansehen!

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